Gab es in der DDR Fotoaparate?
Ja, es gab auch Kameras. Die DDR entwickelte die erste innovative PRAKTICA Spiegelreflexkamera.
Die Entwicklung geht in das Jahr 1839 zurück, wo Friedrich Wilhelm Enzmann als erster Produzent von Kameras und fotografischen Platten in Dresden die Art der Fotografie revolutionierte.
1949 produzierte die DRR erste Spiegelreflexkamera mit fest eingebauten Pentaprismensucher und brachte die erste Praktica auf den Markt.
Die PENTACON und PRAKTICA Spiegelreflexkameras waren die ersten Kameras in einem bemannten Raumfahrtprogramm zum Einsatz kamen.
Modelle aus der DDR: Praktica, Pentacon, Exa, Exa IIa, Exakta, Pentona II, Werra II, Certophot, Pouva, Beirette
Auf Spurensuche im DDR Museum Teil II
Im DDR Museum sind die selten gewordenen Fotoapparate aus der Produktion ‚Made in GDR‘ zu entdecken, zu bestaunen, zu fotografieren und und und
Gab es ein Farbfilm in der DDR? Ja, auch wenn dieser nicht immer erwerblich zur Verfügung stand gab es von ORWO COLOR den Farbfilm.
Schon Nina Hagens Hit „Du hast den Farbfilm vergessen“ aus den siebziger Jahren findet auch heute noch seine treuen Fans.
PRAKTICA – Geschichten die das Leben schreibt von Ricarda Holz
Meine erste Spiegelreflexkamera war eine halbautomatische Praktica. Ich habe diese zu der Zeit meiner Ausbildung zur Grafik Designerin in der Grafik+Design Schule in Anklam gekauft. Knapp 18 war ich wohl. Es war ganz klar, dass wenn ich eine Kamera kaufe, dann eben eine Praktica.
Dazu bin ich extra nach Rostock gefahren. Susi, eine Freundin hatte im Vorfeld DIE Kamera für mich ausspioniert. Sie war perfekt, wunderbar erhalten, mit allem drum und dran: Normales Objektiv, kleines Tele, wahnsinns Weitwinkel, Pinselchen zum Objektiv putzen und einen kleinen Fotokoffer.
Ich erinnere mich nicht mehr an den Preis. Ich weiß nur, dass ich sie mir damals hart zusammen gespart habe. Für mich war es ein ganz großes Highlight dieses Baby abzuholen und dann auszuprobieren. Mein Vater schenke mir ein passendes Stativ dazu.
In unserer Ausbildung wurde sehr viel Wert auf Handwerk gelegt. So lernten wir auch das Fotografieren von der pike auf. Da wurde nix dem Zufall überlassen. Die Künstlerin Sybille Leifer hat uns unterrichtet. Ich liebte die ausführlichen Vorbereitungen für eine Fotosession, jedes Bild erhielt eine ganz spezielle Wertigkeit dadurch. Später die Arbeit im Fotolabor, was wir uns selbst abdunkelten. Wie allmählich das Bild in der Schale zum Vorschein kam: Ein Fest!
Ja, meine Praktica hat mir eine tolle Ausbildungszeit geschenkt und kurze Zeit später dann eine Reise in die Toskana finanziert.
Als Student hat man eben nicht so viel Geld und ich wollte unbedingt in den Süden. Wir waren damals noch nicht wirklich in der Welt herum gekommen, wie man bekanntlich weiß. Das war für mich eine schwierige Entscheidung.
Ein guter Freund wollte mir einen Gefallen tun und kaufte mir meine Praktica ab und ich konnte ins wunderbare Florenz fahren und mir unter anderem die Uffizien anschauen. In Gedanken sitze ich noch immer vor den Uffizien und höre einem Gitarristen zu, der klassische Stücke spielte.
Was ich leider nicht habe sind Fotografien! Aber dafür wunderbare Erinnerungen.
Die wirklichen Raritäten aus der DDR Fotogeschichte
Fotos: © Britta Rogge
Auf dem Blog des DDR Museum fand ich den super Artikel über die für jederman erschwingliche Beirette